Meine Erfahrung mit dem FEMALE PHOTOCLUB

- und warum ich jeder Fotografin einen anderen Fotografen-Club empfehle.

INHALT

- Warum ich KEIN Mitglied beim Female Photoclub sein möchte.

- AUFNAHMEKRITERIEN des Female Photoclub.

- Mein AUSTAUSCH mit dem Female Photoclub.

- WERTE des Female Photoclub.

- FAZIT: meine Meinung über den Female Photoclub.

- VERGLEICH: Meine Erfahrung in einem anderen Verein für Fotografen.

- Mein APPELL an jedes Mitglied und Nicht-Mitglied des Female Photoclub.

Als Women Empowerment Fotografin ist meine Mission, selbstständige Frauen in die Sichtbarkeit zu bringen. Denn ich bin der Überzeugung, dass Frauen mit ihrem Wirken die Welt ein Stück weit besser und schöner machen. Meine Vision ist eine Welt, in der Frauen wieder in ihrer Kraft sind. Weil sie mit sich selbst verbunden sind. Weil sie ihre Stärken sehen - und von der Gesellschaft ebenfalls gesehen werden. Eine Gesellschaft, die Frauen im gleichen Maße mit gestalten wie Männer.

Empowerment entsteht für mich durch Zusammenhalt. Empowerment ist, wenn wir uns in unserer Größe erkennen und anerkennen. Wenn wir Frauen auf Augenhöhe agieren und uns gegenseitig unterstützen.

Ich wollte in den Female Photoclub, weil für mich der Zusammenhalt unter Frauen essentiell ist. Es war mein Wunsch nach Austausch mit anderen Fotografinnen. Fotografinnen, die auch ihren Weg gehen, die ihre Berufung leben. Und vor allem: die sich dabei gegenseitig unterstützen, statt sich als Konkurrenz zu sehen.

Das hat mich zu meiner Bewerbung bewogen.

Und genau das sind nun die Gründe, warum ich nicht mehr Mitglied des Female Photoclub sein möchte.

Warum? Das beschreibe ich im Text.


Ende 2021 habe ich mich mit der Fotografie selbstständig gemacht. Im September 2022 bewarb ich mich beim "Female Photoclub". Einem Verein, der sich für die Sichtbarkeit von Fotografinnen einsetzt. Das Credo des Frauen-Vereins ist „Miteinander statt Gegeneinander“ .

Die Aufnahmekriterien in der Satzung des Vereins sind „weiblich, professionell, hauptberuflich, kommerziell, künstlerisch“. (https://femalephotoclub.com/ satzung/ Paragraph 4). Alle in den Aufnahmebedingungen genannten Punkte treffen auf mich zu. 
Ich bin weiblich. Die Fotografie ist meine hauptberufliche Profession. Ich bin als Business-Fotografin kommerziell tätig. Und ich habe ein abgeschlossenes Studium an der Akademie der bildenden Künste.

Ich wurde vom Female Photoclub mit einer Standardmail und ohne Begründung abgelehnt.

Aus Interesse habe ich mich beim Female Photoclub nach den Gründen für die Ablehnung erkundigt.

Und erhielt seltsame Argumente.

Zu diesen habe ich Stellung bezogen - doch das hat den Female Photoclub nicht interessiert.

Ich möchte meine Erfahrung mit anderen Fotografinnen teilen, die eine Bewerbung in Erwägung ziehen sowie bereits aufgenommene Mitglieder informieren. Denn ich gehe davon aus, dass anderen Frauen ähnlich wie mir die Werte des Female Photoclub persönlich am Herzen liegen - und damit auch deren Einhaltung.

Der Female Photoclub begründete meine Ablehnung damit, dass ich nahezu ausschließlich mit Privatkunden arbeiten würde und daher nicht kommerziell tätig sei. Ich erklärte, dass ich kaum Privatkunden habe und bot an, meine Rechnungen einzureichen sowie einen Nachweis über Mitgliedschaft in der Künstlersozialkasse, die wie wir alle wissen Fotografen mit Privatkunden strikt ablehnt.

Daraufhin kam als neues Argument, dass meine Kunden alle Solo-Selbstständig seien (was nicht stimmt). Die Grenze zum Privatkunden sei bei Solo-Selbstständigen fließend. Bei meinen Kundinnen sei zudem sehr fragwürdig, ob diese davon leben könnten. Hier wurde das fiktive Beispiel einer Yogalehrerin herangezogen, die eine Stunde pro Woche unterrichtet.

Ich habe zudem keine bis kaum Referenzen auszuweisen. (Meine Referenzen waren eine Unternehmerin mit sechsstelligem Jahres-Umsatz, eine Veröffentlichung in der Madame, Deutschlands ältestes Frauen-Magazin und ein Unternehmer mit Millionenumsatz)

>> Es wurde mir also schlichtweg aberkannt, dass ich kommerziell tätig bin.

Meine Nachweise, die dies widerlegen, wurden ignoriert. Durch die Blume wurde mir mitgeteilt, dass meine Kundinnen offensichtlich so "unerfolgreich" seien, dass sie quasi wie Privatkunden zu handhaben wären.

Wer mir geschrieben hat, weiß ich bis heute nicht, da alle Mails namenlos/ anonym an mich versendet wurden.

Mir bekannte FPC Mitglieder sowie eine Bekannte von mir, die regionaler Vorstand vom Female Photoclub ist, fotografieren nahezu ausschließlich Solo-Selbstständige Frauen.

Der Female Photoclub vertritt laut eigener Website das Credo „Miteinander statt gegeneinander“.

Er prangert die "mangelnde Sichtbarkeit" von Frauen in der "Männerdomäne" der Fotografie an.

Als „echter Interessensverband ... vernetzt, supportet und ermutigt“ er Frauen.

Egal „ob haupt- oder nebenberuflich … oder Berufseinsteigerin“.

Der Female Photoclub möchte „für die Gleichstellung sensibilisieren“ und sich „für mehr Diversität einsetzen.“ (https://femalephotoclub.com/wer-wir-sind/ erster Absatz, Stand November 2022).

Die in der Satzung des Vereins angeführten Kriterien spielen bei der Entscheidung keine Rolle. Der Female Photoclub entscheidet stattdessen völlig willkürlich und subjektiv über eine Aufnahme.

Transparenz und Objektivität scheinen dem Verein völlig egal zu sein. Die eigentlichen Gründe für die Ablehnung werden auch auf Nachfrage nicht genannt- stattdessen werden fadenscheinige Argumente vorgeschoben und dabei die fotografische Arbeit sowie die Selbstständigkeit anderer Frauen belächelt.

Statt Berufsanfängerinnen zu ermutigen, agiert der Female Photoclub elitär und wimmelt ab.

Gegenseitige Vernetzung und Support ist nur den unter subjektiven Kriterien ausgewählten Fotografinnen vorbehalten. Alle anderen haben Pech gehabt.

>> Das propagierte Miteinander des Female Photoclubs ist ein Miteinander der Exklusivität unter den aufgenommenen Mitgliedern. Damit setzt der Club die mangelnde Gleichstellung, die er zwischen Männern und Frauen so anprangert, selbst fort: Indem er die Mitgliedschaft zu einem elitären Gut macht und unter subjektiven Bedingungen ausgewählten Frauen vorbehält.


(die Männer, die uns Frauen - oder denen vom Female Photoclub - die Aufträge wegschnappen)

Ich bin bei dem Fotografenverband Freelens. Dort wird jede/r Fotograf/in aufgenommen. Ich wurde aufgenommen und sogar Männer dürfen Mitglied sein. Und es gibt viele männliche Mitglieder.

Ich wurde bei Freelens bisher ausnahmslos freundlich und respektvoll behandelt. Bei einem Mitglieder Treffen - außer mir nur Männer - habe ich über meine Empowerment Fotografie erzählt. Ich wurde von den Männern ernstgenommen. Sie haben meine Arbeit gesehen. Nach einem Telefonat über Steuerfragen mit einem aktiven Mitglied von Freelens habe ich eine Mail von ihm erhalten: er sprach mir seine Wertschätzung für meine Ästhetik aus und ermutigte mich.

Das ist die Form von Zusammenhalt und Miteinander, von Ermutigung und Offenheit für Diversität, die ich mir wünsche. Bei Freelens, dem "Männerverein", scheint das sehr gut zu klappen.

Ich hoffe, dass sich jedes weibliche, fotografierende NICHT-MITGLIED gut überlegt, ob es seinen Vereinsbeitrag und vor allem sein Vertrauen dem Female Photoclub zukommen lassen möchte. Und ich möchte jedes MITGLIED des Female Photoclub dazu anregen, zu reflektieren, wie gut es sich dort unterstützt fühlt. Und ob das propagierte Miteinander bisher auch so intensiv gelebt wurde, wie auf der Website dargestellt.

Sollte das nicht der Fall sein: es gibt auch andere Vereine für Fotograf*innen.

Lissy Routil SOUL PHOTO I www.lissy-routil.de

Warum ich kein Mitglied beim Female Photoclub sein möchte.

Die Aufnahmekriterien des Female Photoclub.

Mein AUSTAUSCH mit dem Female Photoclub.

Die WERTE des Female Photoclub.

FAZIT: Was ich über den Female Photoclub denke.

VERGLEICH: Meine Erfahrung in einem "männerdominierten" Fotografen Verein.

Mein APPELL an jedes Mitglied und Nicht-Mitglied des Female Photoclub.

Ich möchte betonen, dass ich nie Mitglied beim Female Photoclub war. Meine Erfahrungen beziehen sich ausschließlich auf meine Bewerbung und den geschilderten Austausch, der mir Anlass gegeben hat, mir eine Meinung zu bilden und diese zu äußern.